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ZoologInnen der Karl-Franzens-Universität Graz haben gegen eine der tödlichsten Bienenkrankheiten – die Amerikanische und die Europäische Faulbrut – ein höchst wirksames Mittel gefunden und zum Patent angemeldet.

 

Die Amerikanische Faulbrut wird durch ein sporenbildendes Bakterium übertragen und befällt nur die junge Brut während der ersten Lebenstage. Ammenbienen füttern die jungen Larven und stecken sie so mit Bakteriensporen an. Ältere Larven und erwachsene Bienen sind gegen die Krankheit unempfindlich.

Im Zuge ihrer Forschungsarbeiten stellten die ForscherInnen fest, dass die Bienen eine Substanz im Darm haben, die sie vor der Faulbrut schützt. Basierend auf der Erfindung konnte eine vom BMWFW finanzierte PRIZE-Prototypenfinanzierung gewonnen werden, die weitere Versuche mit den Bienen erlaubt und die Entwicklung der Substanz vorantreibt.

Studierende bearbeiten betriebswirtschaftliche Fragestellungen

Parallel dazu wurden im Rahmen des WTZ-Süd-Projektes „Business Cases“ die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Produkt näher beleuchtet. Dazu kooperierte die Technologietransferstelle der Karl-Franzens-Universität mit dem Institut für Unternehmensführung und Entrepreneurship der Uni Graz. Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Führung & Entrepreneurship“ bearbeitete ein Team von vier Betriebswirtschaft-Studierenden im Wintersemester 2014/15 Fragestellungen zum Markt, zur Konkurrenzsituation und zu den Kundenwünschen.

Beeindruckendes Interesse der ImkerInnen

Knapp 200 von österreichischen ImkerInnen und Imkereibetrieben ausgefüllte Fragebögen stellten eine beeindruckende Rücklaufquote dar und zeugten von großem Interesse. Insgesamt zeigte sich, dass der europäische Markt von besonderer Bedeutung ist, da hier der Einsatz von Antibiotika zur Behandlung erkrankter Bienenvölker nicht erlaubt ist. Im Sommersemester 2015 folgen weitere Kooperationen im Rahmen von Lehrveranstaltungen an der Karl-Franzens-Universität und der Technischen Universität Graz.

Ziel des WTZ-Süd ist, eine Win-Win-Situation herzustellen: Einerseits haben Studierende die Möglichkeit, sich in ihren wissenschaftlichen Arbeiten mit konkreten Fällen aus der Praxis auseinanderzusetzen, andererseits gewinnen die Universitäten neue Erkenntnisse über mögliche Verwertungswege für ihre neuen Technologien.

Fotos: Ulrike Riessberger-Gallé

Erstellt von: Karl-Franzens-Universität Graz, MH
am: 31.03.2015