Der Terminus „Wissenstransfer” beschreibt ein umfangreiches Feld, dessen Subdisziplinen und Teilaspekte sich über verschiedene gesellschaftliche Sphären erstrecken. Dennoch ist der Thematik bisher nur wenig wissenschaftliche Aufmerksamkeit zugekommen, sodass sich nur eine geringe Anzahl von Studien näher mit der Frage beschäftigen, welche Strategien zur Dissemination wissenschaftlicher Erkenntnisse erfolgversprechend sind.

Ein häufiges Problem in der wissenschaftlichen Bearbeitung des Themenfeldes betrifft die Auswahl von Studienteilnehmer_innen: Oft stehen Mitarbeiter_innen von Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen im Fokus der Erhebungen. Dieses Vorgehen ermöglicht die Erfassung von Expertisen aus dem Blickwinkel der Wissenschaft. Aufgrund der beruflichen Tätigkeit im Wissenstransferbereich ist es naheliegend, dass die Beforschten auch einen adäquaten Einblick in Voraussetzungen, Bedarf und geeignete Strategien haben. Dennoch bringt der Fokus auf diese spezifische Zielgruppe auch charakteristische Probleme mit sich: Wenn nur jene Personen beforscht werden, die Informationen zur Verfügung stellen, jedoch die potenziellen Adressat_innen sowie vermittelnde Stellen ausgeschlossen werden, besteht das Risiko, dass Wissen zwar zur Verfügung gestellt, nicht jedoch in Anspruch genommen wird. Dies kann beispielsweise daran liegen, dass die entsprechenden Informationen nicht benötigt werden, dass der Nutzen der Informationen nicht bekannt ist, oder aber daran, dass die Art und Weise der Informationsvermittlung nicht an die jeweilige Zielgruppe angepasst ist.

Mit der Absicht, diesem Problem entgegenzuwirken, wird in einer aktuellen Studie des Wissenstransferzentrums Süd an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt der Fokus der Forschung erweitert, sodass nicht nur Bedienstete von Forschungseinrichtungen interviewt werden, sondern auch weitere Expert_innen im Bereich der Dissemination wissenschaftlicher Erkenntnisse. Die Erhebung basiert auf qualitativen Leitfadeninterviews. In dem vorliegenden Working Paper  werden das Forschungsprozedere dargelegt und die Ergebnisse der ersten 12 Interviews präsentiert.


WTZ-Süd Working Paper: Experts’ View on Knowledge Transfer


 

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Erstellt von: Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, MH
am: 20.12.2018